Nahwärmenetz zahlt sich aus

DEGERSHEIM — Die Bioenergie Degersheim konnte auf ihrer diesjährigen Generalversammlung den anwesenden Genossenschaftsmitgliedern erfreuliche Zahlen vorlegen.

Bioenergie Degersheim hat gut gewirtschaftet

Degersheim besitzt mit seinem 2011 in Betrieb genommenen Nahwärmenetz eines der günstigen Wärmenetze im Landkreis; es versorgt fast 50 Haushalte. Geplant war damals, dass das Nahwärmenetz in 15 Jahren abgezahlt ist, doch nun konnte der stellvertretende Vorsitzende der Bioenergie, Gerd Reißlein, den „Genossen“ eine sehr gute Nachricht überbringen: Wenn alles so weiterläuft wie bisher, dann sei bereits Ende 2021 ein Gewinn erreicht und die Tilgungen abgeschlossen. Durch den guten Absatz sei zudem im Geschäftsjahr ein Überschuss von gut 7000 Euro zu vermelden. Bioenergie-Vorstand Stefan Lutz erwähnte in seinem Jahresbericht, dass die Anlagen ohne jegliche Störungen liefen und im technischen Bereich die normalen Verschleißteile keine Probleme bereiteten. So gab es im Berichtzeitraum nur einen kleinen Lochfraß an einem Entlüfter, die Schadensbehebung hatte keine Auswirkung auf die Wärmelieferung. Er sprach zudem an, dass Gewitter oftmals Überspannungsschäden an elektronischen Bauteilen verursachen könnten und hier die Ursachenfindung und Schadensbehebung oftmals teurer als das Bauteil sei. Er bat die Genossenschaftsmitglieder darum, die Hausübergabestation niemals stromlos zu setzen in dem Glauben, hier einige Kilowatt an Wärmeleistung zu sparen. Das Gerät könne ausgelesen werden und in jedem Fall werde eine Nachberechnung gestellt. Laut Lutz sei man mit dem Anlagenbauer Enerpipe, der mittlerweile enorm gewachsen sei, sehr zu frieden. Wenn Hilfe benötigt werde, sei umgehend Personal der Firma vor Ort. Mit Qualität sehr zufrieden Anlagenwart Klaus Mathes konnte von einer sehr guten Wasserqualität berichten. Der Leitwert liege bei etwa 1000 — und das ohne Wasseraufbereitungsanlage. Obwohl man bis zu 25 Prozent an Wärmeverlust erreichen dürfte, liege man bei lediglich 16 Prozent. Im Ortsbereich durch die Ringleitung gebe es kaum Verluste, am spürbarsten sei der entfernungsbedingte bei der Reißlein-Anlage. Die angefallenen Reparaturkosten von 3000 Euro seien normal. Da die drei Biogasanlagen rund 2,1 Millionen kWh liefern — bei einem Verbrauch von 1,4 Millionen kWh — verfügt man über freie Wärme-Kapazitäten. Deshalb soll das im Bereich der Schimbaum-Siedlung entstehende neue Baugebiet an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Da jährlich ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder neu gewählt werden müssen, wurden mit Fritz Horndasch und Thomas Kettler zwei Männer in dieses Amt berufen. Abschließend kündigte Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Knoll an, dass heuer wieder eine Genossenschaftsprüfung anstehe und man sich zeitnah Gedanken machen werde, wie es nach 2021 weitergehen solle. Denn: Kapital ins Unermessliche anzuhäufen sei nicht das Ziel der Degersheimer Genossenschaft.

Quelle: Altmühl-Bote

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