Am Anfang steht immer eines: Ihre Idee zum Thema Nah- und Fernwärmeversorgung oder oberflächennahe Geothermie. Eine Gemeinde möchte ihre Wärmeversorgung auf eine umweltfreundliche, möglichst autarke Basis stellen. Der Betreiber einer Biogasanlage möchte die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme sinnvoll und rentabel nutzen. Eine Familie möchte ihr Haus an ein bestehendes Wärmenetz anschließen. Ganz gleich, ob es sich um ein Großprojekt handelt oder ein kleines Vorhaben, ob Sie ein umfassendes Dienstleistungsangebot benötigen oder nur Material: ENERPIPE hilft Ihnen, das Potenzial Ihres Plans zu erkennen und optimal auszuschöpfen. Wir nehmen Sie an die Hand und betreuen Sie bei jedem Schritt – partnerschaftlich, engagiert und kompetent.
Wir bieten:
Prüfung der Idee und Rahmenbedingungen
Vorplanung
Dimensionierungsvorschläge
Information aller Beteiligten
Aufstellung von Finanzierungsmodellen
Förderungsberatung
begleitende Planung
Auswahl der passenden Produkte
Ausschreibungen
Koordinierung der ausführenden Firmen
Inbetriebnahme
Nachbetreuung
Häufig gestellte Fragen
Wie funktioniert ein Nah- bzw. Fernwärmenetz?
Manche Gebäude werden nicht über eigene Anlagen mit Wärme für Zwecke wie Heizung und Warmwasser versorgt, sondern beziehen Wärme als Nah- oder Fernwärme von einem näher oder weiter entfernten Wärmeerzeuger. Das können verschiedene Energiequellen sein: eine Biogasanlage, Holzhackschnitzelanlagen oder Gas-, Öl- und Blockheizkraftwerke. Meistens wird die Wärme durch heißes Wasser transportiert, das über ein unterirdisches Rohrleitungssystem zu den Verbrauchern geleitet wird. Die Wärme wird in einer Übergabestation, die einen Wärmetauscher enthält, beispielsweise den Heizkreislauf der Zentralheizung im Gebäude übertragen, und das abgekühlte Wasser fließt im Kreislauf wieder zur Wärmequelle zurück. In der Übergabestation befindet sich zudem für Abrechnungszwecke ein Wärmezähler. Mit diesem wird die bezogene Wärme exakt gemessen. Da über die zentrale Heizstation in der Regel mehrere Verbraucher mitversorgt werden, spricht man meist von Nah- und Fernwärmenetzen. Dabei ist die Anzahl der möglichen Teilnehmer prinzipiell nach oben offen.
Für wen eignet sich diese Art der Wärmeversorgung?
Dank modernster Technik, die maßgeschneiderte Lösungen für alle denkbaren Rahmenbedingungen und Bedürfnisse ermöglicht, eignet sich die Wärmeversorgung über Nah- und Fernwärmenetze oder oberflächennahe Geothermie für jeden, der eine intelligente, ökologische, nachhaltige, von den großen Energiekonzernen unabhängige Wärmeversorgung möchte. Egal ob alleine oder im Verbund mit Nachbarn oder der gesamten Gemeinde, ob im ländlichen Raum oder in der Stadt.
Welche (laufenden) Kosten entstehen?
Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Die laufenden Kosten sind immer abhängig von der Art der Energiebereitstellung (Biogasanlage, Holzhackschnitzelanlagen oder Gas-, Öl- und Blockheizkraftwerke), der Anzahl der Verbraucher, deren Entfernung zueinander und der Wärmedichte. Für eine erste Einschätzung zu Ihrem konkreten Vorhaben können Sie gerne unsere kostenlose Erstberatung in Anspruch nehmen. Nutzen Sie dafür einfach unser Kontaktformular.
Ist ein solches Wärmenetz tatsächlich umweltfreundlicher?
Das Heizen mit Nah- bzw. Fernwärme ist gegenüber konventionellen Heizmethoden deutlich umweltfreundlicher. Bei einer Wärmequelle, die auf Biomasse basiert, wird nur so viel CO2 in die Umwelt abgegeben, wie die Entstehung der Biomasse gebunden hat – es handelt sich also um eine CO2-neutrale Energieerzeugung. Und auch bei Wärmequellen, die auf fossilen Brennstoffen basieren, wird die Umwelt geschont, da hier Wärme nutzbar gemacht wird, die sonst ungenutzt abgegeben würde.
Kann die Wärmeversorgung ausfallen?
Nein! Eine gute Planung beinhaltet auch solide Backup-Systeme. Diese springen im Notfall jederzeit ein.
Was passiert mit meiner Heizung?
Grundsätzlich muss beachtet werden, dass sich eine Heizungsanlage aus mehreren Komponenten zusammensetzt. Im Kessel wird Wasser erwärmt, das mithilfe von Heizungspumpen in den Heizkreislauf des Hauses (für Heizkörper o. Fußbodenheizung) und in einen Warmwasserspeicher zur Brauchwasserbereitung gepumpt wird. Oft ist es auch der Fall, dass der Kessel einen Pufferspeicher mit Heizungswasser erwärmt, der die Heizkreise des Hauses und auch des Warmwasserspeicher speist.
Beim Anschluss der Nahwärme wird der Kessel (Öl, Gas, Holz, etc.) gegen einen Nahwärmepufferspeicher ersetzt:
Muss meine alte Heizung ausgebaut werden?
Nein, sie muss lediglich stillgelegt werden. Es wird jedoch empfohlen, diese im Zuge des Anschlusses an die Nahwärme auszubauen.
Gibt es einen Unterschied beim Einsatz von Nahwärmepufferspeichern und Übergabestationen?
Durch den Einsatz von Nahwärmepufferspeichern…
wird die Energieeffizienz des Nahwärmenetzes stark verbessert,
fallen deutlich weniger Verluste an,
und kann ein Nahwärmenetz in den Rohrleitungsquerschnitten kleiner dimensioniert werden.
Dadurch können Kosten eingespart werden, was sich wiederrum positiv auf die gesamte Wirtschaftlichkeit des Nahwärmenetzes auswirkt.
Wann kommt ein Nahwärmepufferspeicher zum Einsatz und wann eine Übergabestation?
In der Regel bekommen Sie einen Nahwärmepufferspeicher, in welchem ein Glattrohrwärmetauscher verbaut ist. Eine Übergabestation kommt zum Einsatz, wenn ein Bestandspufferspeicher integriert wird. Welche Übergabeeinheit für Ihr Haus die richtige ist, wird vom Heizungsbauer, der für das Nahwärmenetz beauftragt wird, ermittelt.
Ich habe bereits vor der Nahwärme einen Pufferspeicher, kann ich diesen behalten?
Ja, ein Bestandpufferspeicher (nicht zu verwechseln mit dem Warmwasserspeicher, der ausschließlich für die Brauchwasserbereitung zuständig ist) in gutem Zustand, kann ohne weiteres in das Nahwärmesystem eingebunden werden (s. Frage Nr. 6 Beispiel 2). Sollte dieser jedoch schon sehr alt sein, erkundigen Sie sich bitte beim Heizungsbauer, ob ein weiterer Einsatz sinnvoll ist oder besser mit ausgetauscht werden sollte.
Welche Komponenten werden durch den Anschluss an die Nahwärme in meinem Keller installiert?
Beispiel 1
Vorher: Kessel (Öl, Gas, Holz, etc.) ist in die Heizkreise eingebunden. Brauchwasser wird
durch einen separaten Warmwasserspeicher erhitzt. Nachher: An Stelle des Kessels steht nun der Nahwärmepufferspeicher und dient als
neue Wärmequelle.
Abbildung 5 und 6
Beispiel 2
Vorher: Kessel (Öl, Gas, Holz, etc.) erwärmt einen Pufferspeicher durch welchen die Heizkreise und die Brauchwasserbereitung gespeist werden. Nachher: Die Übergabestation (60x60cm) der Nahwärme ersetzt den Kessel und erwärmt den Bestandspufferspeicher. Die Heizkreise und Brauchwasserbereitung bleiben wie gewohnt bestehen.
Abbildung 7 und 8
Können meine Heizkörper, meine Fußbodenheizung und die dazugehörige Verrohrung bestehen bleiben?
Ja, es ändert sich lediglich die Wämequelle (siehe Frage vorher)
Kann ich meine Pumpen behalten?
Ja. Falls es sich jedoch um alte Pumpen handelt, sollten Sie auch ohne Anschluss an die Nahwäme einen Austausch in Betracht ziehen. Energieeffiziente Pumpen amortisieren sich bereits nach ein – zwei Jahren, alleine durch die Einsparung der Stromkosten.
Kann meine Brauchwasseralage bestehen bleiben?
Ja, wenn sich der bestehende Brauchwasserspeicher oder die Frischwasserstation in gutem Zustand befinden.
Nein, wenn der Brauchwasserspeicher in den Kessel integriert ist oder die Warmwasserbereitung aus Altersgründen getauscht werden muss. Falls dies der Fall ist muss die Trinkwasserbereitung ebenfalls mit getauscht werden. Als Alternative bieten sich eine Hygienewendel im Nahwärmepufferspeicher, eine Frischwasserstation oder ein Boiler. Für genauere Informationen wenden Sie sich bitte an den für das Nahwärmenetz zuständigen Heizungsbauer.
Ich habe eine Solaranlage, kann diese bestehen bleiben und in das Nahwärmesystem eingebunden werden?
Ja, eine Solaranlage kann bestehen bleiben und auch mit einem Nahwärmeanschluss ins Heizsystem integriert werden. In diesem Punkt muss unterschieden werden, handelt es sich um eine trinkwasserunterstützende Solarthermie (in Form eines Wendels innerhalb des Warmwasserspeichers), kann diese ohne Umbaumaßnahmen bestehen bleiben. Bei einer heizungsunterstützenden Solarthermie wird ein Bestandspufferspeicher über eine Wendel beheizt. In diesem Fall kann ebenfalls alles ohne Umbaumaßnahmen bestehen bleiben und wie im Beispiel mit einem Bestandspuffer weiter verfahren werden. (s. Frage vorher)
Wie lange dauert der Umbau zum Anschluss der Nahwärme?
Der zeitliche Aufwand ist stark davon abhängig, wie aufwendig und effizient der jeweilige Umbau sein soll. In der Regel (!) beträgt die Zeitspanne einen Tag. Für eine genauere Einschätzung wenden Sie sich bitte an Ihren oder den für die Nahwärme zuständigen Heizungsbauer.
Was ist, wenn der Betreiber die versprochene Wärme nicht liefern kann?
In Ihrem Nahwärmenetz besteht eine vertraglich gesicherte Wärmegarantie. D.h. der
Nahwärmenetzbetreiber muss zu jeder Zeit Wärme liefern. Wie er diese Wärmegarantie absichert obliegt seiner Verantwortung.
Ich habe einen Kachelofen, kann ich diesen weiterhin befeuern?
Hier muss unterschieden werden, ob der Kachelofen zur gemütlichen Atmosphäre oder für die zentrale Beheizung des Hauses genutzt wird. Wird der Kachelofen zur gemütlichen Atmosphäre genutzt hat dieser keinerlei Auswirkungen auf den Nahwärmeanschluss und kann wie gewohnt weiter betrieben werden. Dient der Kachelofen allerdings als Zentralheizung, wird dieser durch den Nahwärmeanschluss ersetzt. Wir bitten aber darum den Holzverbrauch in jedem Fall auf dem Erhebungs-bogen mit anzugeben.
Wo befinden sich die Haftungsgrenzen?
Die Haftungsgrenzen sind identisch mit den Eigentumsgrenzen und werden in den Vertragsbedingungen der Nahwärmegesellschaft bzw. des Netzbetreibers geregelt. Der jeweilige Eigentümer haftet auch im Reparaturfall für sein Eigentum.Die zwei folgenden Konstellationen sind möglich: die Wärmeübertragung mittels Hochleistungsspeichers (Abb. 9) und die Wärmeübertragung mittels Übergabestation (Abb. 10 – bsp. wenn ein Bestandspuffer mit eingebunden werden soll):
Frage EigentumAbbildung 9 und 10
Wird von Seiten der Nahwärme der komplette Umbau meiner Heizanlage gemacht?
Nein, sowohl der Anschlussnehmer, als auch der Nahwärmenetzbetreiber sind für die Umbaumaßnahmen ihres Eigentums verantwortlich – siehe Eigentumsgrenzen Abb. 9 und Abb. 10. Der Netzbetreiber ist dafür verantwortlich die Wärmeleitung ins Haus zu legen und diese mit der entsprechenden Übergabetechnik (Hochleistungsspeicher oder Übergabestation) im Heizraum zu verbinden. Das Verrohren der hausinternen Heizkreise und auch der Trinkwasserbereitung mit der Übergabetechnik liegt im Verantwortungsbereich des Hausbesitzers.
An wen kann ich mich wenden, wenn es Probleme mit der Anlage gibt? An die Firma ENERPIPE, an den Betreiber oder an meinen Heizungsbauer?
Ihr Ansprechpartner ist der Netzbetreiber oder der Nahwärmenetz zuständige Heizungsbauer. Als Firma ist es uns sehr wichtig die Wertschöpfung der Region zu erhalten. Deshalb schulen wir unsere Partner der Heizungs- und Sanitärbranche, sodass Ihr Heizungsbauer vor Ort schnell und unkompliziert Probleme lösen kann. Sollte sich ein Problem jedoch nicht auf diesen Wege lösen lassen, können sich der Netzbetreiber und der Heizungsbauer jederzeit mit Fragen und Problemen an uns wenden.
Wird die Kernlochbohrung in der Hauswand auch wieder dicht?
Die Verantwortung liegt hier beim auszuführenden Unternehmen. Sollten immer noch Unklarheiten bestehen, wenden Sie sich bitte an den Wärmenetzbetreiber oder den Nahwärmenetz zuständigen Heizungsbauer.
„Als Landwirt und Vater von vier Kindern denke ich zukunftsorientiert, deshalb wollte ich weg von fossilen Energien und hin zum Heizen
mit Bioenergie aus heimischen
Wäldern.“