Ein klimaneutrales Wohnbaugebiet für Geiselhöring/Niederbayern
Ein- und Mehrfamilienhäuser, die fast ganz aus Holz bestehen, werden mit Photovoltaikanlagen und über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgt.
„Geiselhöring – die lebendige Stadt mitten im Grünen“, so wirbt die Gemeinde für die schöne Kleinstadt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Damit die Stadt lebenswert und grün bleibt, wird das Neubaugebiet an der Landshuter Straße komplett nachhaltig mit erneuerbaren Energien beheizt. Es entstehen 70 Ein- und Mehrfamilienhäuser, die möglichst ganz aus Holz bestehen, mit Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung versehen und über ein Nahwärmenetz mit Wärme aus Holz versorgt werden.
Strom- und Wärmeversorgungzu 100% aus erneuerbaren Energien
Bauträger dieses klimaneutralen Wohnbauprojektes ist die Firma Robert Decker Wohnbau Straubing GmbH. Geschäftsführer Robert Decker möchte erreichen, dass die Siedlung als klima- und emissionsneutral eingestuft werden kann, die Häuser entsprechen den KfW-40 Effizienzhaus Standards. Unterstützt wird das Vorhaben vom Planungsbüro Dudek , der HeimatEnergie+ GmbH&Co.KG für Strom- und Wärmeversorgung. Der Rohrleitungsbau wurde von der Firma Edsta übernommen. Der Wärmenetzexperte ENERPIPE GmbH liefert alle Komponente für das fast 1300m lange Wärmenetz.
Für Neubauten gibt es entsprechende Vorschriften. Nach dem Erneuerbare Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) muss der Wärmeenergiebedarf jedes neu errichteten Gebäudes zu einem bestimmten Anteil aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Im Falle der Wohnbausiedlung in Geiselhöring kann man von einer 100% Lösung mit erneuerbaren Energien sprechen. Die 70 Anschlusshäuser werden vom Heizhaus mit zwei Pelletkesseln à 250 kW mit Warmwasser gespeist. Isolierte Nahwärmerohre leiten die Wärme zuverlässig zu den Haushalten, jedes Haus verfügt über einen dezentralen Pufferspeicher, der eine Versorgungssicherheit in Spitzenzeiten gewährleistet.
Eine Betriebssicherheit gibt die ENERPIPE „E-Control“ Visualisierung, damit kann vom Computer oder Handy aus jederzeit das Wärmenetz betrachtet und optimiert werden. Robert Harrer, Techniker bei ENERPIPE, hat den Überblick über mehrere von ENERPIPE konzipierte Nahwärmenetze und resultiert, „Wenn der Betreiber nicht selbst schon eingreift bei Unregelmäßigkeiten im Netz, reicht ein Anruf bei mir, um wichtige Parameter einzusehen und bei Bedarf anzupassen. Dieses System ist einfach, schnell und sicher.“
Nicht nur die Wärme ist hier regenerativ, auch der Strom kommt zu fast 100% aus den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Mehrfamilienhäuser. Hier wird ein Mieterstrommodell realisiert, das die Bewohner mit günstigem Ökostrom versorgt - auf diese Weise werden die öffentlichen Stromnetze entlastet.
Nachhaltigkeit ist zukunftsweisend und trifft bei der Energieerzeugung mit erneuerbaren Energien absolut zu. Die jungen Familien, die bald in den neuerbauten Häusern wohnen werden, sind sich ihrer Vorbildrolle bewusst und tragen durch die Vermeidung von CO2 – Emissionen zum Klimaschutz bei.