Heizhaus in Reibersdorf eingeweiht
Mit der Gründung der Energiegenossenschaft Reibersdorf ging man im beschaulichen Ortsteil Reibersdorf in der Gemeinde Parkstetten ganz neue Wege.
Gut die Hälfte der Haushalte, nämlich 42 mit 46 Projekten, schlossen sich zur Energiegenossenschaft zusammen und investierten insgesamt 1,4 Mio. €. Die Biogasanlage in Roithof liefert hierzu die Basiswärmemenge, den fehlenden Wärmebedarf decken zwei Hackschnitzelkessel.
Die Fäden oder vielmehr die Leitungen laufen im Heizhaus zusammen, von hier aus werden die Haushalte seit Februar 2016 mit Wärme versorgt. Das durchaus ambitionierte Projekt wurde in Rekordzeit erstellt, zwischen der Gründung der Genossenschaft und der Fertigstellung aller Hausanschlüsse verging nur ein Jahr. Nun wurde das Heizhaus gesegnet und damit offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Wie Thomas Wesselak, Vorstand der Energiegenossenschaft, betonte, werden durch die gemeinschaftliche Versorgung mit Wärme jährlich rund 130 000 l Heizöl eingespart!
Parkstettens Bürgermeister Heinrich Krempl erklärte, dass die Gemeinde das Grundstück für den Bau des Heizhauses zur Verfügung stellte, nach nur einem Jahr würden nun die Haushalte mit Nahwärme versorgt. Um so ein Projekt umzusetzen, braucht es viel Unternehmergeist, so der stellvertretende Landrat Franz Xaver Eckl. Die einfache Dorferneuerung wurde hier in Rekordzeit umgesetzt, erklärte Roland Spiller, Chef des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern. Eine Novellierung der Förderbedingungen ermöglichte die Bezuschussung dieses neuartigen Projektes mit rund 200 000 €. Spiller sprach den Vorständen der Energiegenossenschaft Reibersdorf, Thomas Wesselak, Karl Staudinger und Hans Winklmeier, seinen Dank für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit aus.
Das Know-how gewinne erst durch Engagement vor Ort ihren Wert, wie Roman Boger von ENERPIPE deutlich machte. Aus mehreren Ideen sei ein tragfähiges Konzept entstanden und ein Heizwerk unter Einbindung der Biogasanlage der Familie Braun in Roithof sorge nun für die Wärme, so Boger. Die Energiegenossenschaft habe die Planung um die Glasfaserverlegung bis ins Haus erweitert, bilanzierte Aufsichtsratsvorsitzender Alfons Geith. Die Nutzung der Abwärme der Biogasanlage stelle die Grundlage für die Energiegenossenschaft dar.
Bericht Elisabeth Ammer BLW