Projektablauf am Beispiel Dornhausen
5. Ein Rohrgraben - Zwei Netze
Wenn sich die Chance bietet zwei Netze mit lediglich einer Baumaßnahme in den Boden zu legen – warum dann nicht einfach machen?
Dornhausen kann mit der bisherigen Infrastruktur der Telekommunikation zufrieden sein. Es können bei den verschiedenen Anbietern Downloadraten bis zu 50 Mbit/s und Uploadraten bis zu 10 Mbit/s gebucht werden. Für ländliche Verhältnisse sind das keine schlechten Voraussetzungen. Dies bringt aber auch einen Nachteil mit sich: Dornhausen kommt für einen Breitbandausbau, welcher vom Bund/Land gefördert wird, nicht in Frage, weil die Mindestdatenraten bereits jetzt eingehalten werden. Auf lange Sicht würden die Dornhausener den Anschluss an den Stand der Technik verlieren. Deshalb haben sich die Dornhausener dazu entschlossen, auf eigene Faust ein Glasfasernetz aufzubauen. Auch hier können Synergieeffekte genutzt werden:
Für das Wärmenetz müssen sowieso im kompletten Dorf Rohrgräben erstellten werden. Das Glasfaserleerrohr kann anschließend zusammen mit der Wärmeleitung verlegt werden.
Ein weiterer positiver Aspekt der Glasfasertechnik stellt seine vielfältige Nutzbarkeit dar. Für die Steuerung des Wärmenetzes hätte normalerweise ein separates Steuerkabel verlegt werden müssen. In diesem Fall ist es möglich, das Glasfasernetz auch für diese Zwecke zu nutzen.
Das Glasfasernetz wird nach Fertigstellung an einen Provider vermietet, der die Infrastruktur gegen eine Miete nutzen kann.
Somit können die Dornhausener ihr Glasfasernetz über die Jahre abbezahlen und sind für die digitale Zukunft bestens gerüstet.